Von beiden profitiere ich in meinen Arbeiten. Ich weiß nicht genau, was Kunst ist. Ich versuche,
menschliche Figuren zu formen. Jahrelang versuchte ich, menschliche Akte zu zeichnen.

Menschen plastisch zu gestalten (nach Aktmodellen) war leichter! Gefühle und Ideen umzusetzen
in Formen, geht leichter, sogar in Stein. Steine bieten Widerstand, der mir guttut; ich denke wenig
beim Bildhauern.

Seit 1988 arbeite ich mit Steinen: oft Fundstücke, die in kreativer Weise weiterverarbeitet
werden... Ich lasse mich leiten vom Stein, von seinen Formen, Schichten und Strukturen...

Dolomit ist ein Stein, den ich liebe: er changiert in grün, blau, gelb, aber er ist auch unberechen-
bar, mal weich wie Sandstein, mal hart wie Granit...

Von wichtigen Arbeiten lasse ich eine Form erstellen, so daß ich mit Pigmenten, Zement, Sand und
Mörtel gießen kann; diese Güsse werden in kleinen Auflagen hergestellt, fallen jedoch aufgrund der
unterschiedlichen Farbgebung verschieden aus, sind also auch Einzelstücke, Kunststeine.

Gefühle und Erfahrungen aus meinem Leben und meiner Arbeit fließen ein in meine Kunst: Grenz-
erfahrungen, Leid und Liebe, Begegnungschancen und Chimären, Wahrnehmungstäuschungen...